Welche Form der Zucht möchte ich betreiben?

 

Diese Frage sollte sich der Neuling noch vor dem Entschluss des Kaninchenkaufes stellen. Es gibt verschiedene Varianten, mit verschiedenen Motiven und verschiedenen Ansätzen.

 

- Kuscheltierproduzent

- Rassezüchter 

- Hobbyzüchter

- Selbstversorger

- Freigehegekaninchenhalter

- gewerblicher Züchter (Mastkaninchen)

.....

 

Die erste und einzige Frage, die man sich im Vorfeld zu stellen hat, ist: WAS TU ICH MIT DEN VIELEN JUNGEN IN ZUKUNFT.

 

Beim gewerblichen Mastzüchter, Rassezüchter und dem Selbstversorger erledigt sich diese Frage sofort, da überzählige, zuchtuntaugliche und charakterlich schwache Tiere in die Lebensmittelproduktion gelangen. Mastzüchter sind an Nachfrage und Angebot gebunden. Rassezüchter und Selbstversorger haben oft mehr Nachfrage als Angebot, da nach den vielen Horrorgeschichten der Massentierhaltung, mehr Menschen wieder darüber nachdenken, was sie wirklich essen wollen. 

 

Freigehegekaninchenhalter züchten in den wenigsten Fällen, darum nennt man sie Halter. Das Züchten im Gehege ist sicherlich für Mischlingsvariaten von Tieren, die nie auf eine Ausstellung sollten und deren Züchter sich keinem strengend Standard beugen müssen, eine nette Alternative. Die Ausfallsrate in der Gehegezucht ist verschieden hoch. Je nach klimatischen Begebenheiten und dem Platzangebot (eigentlich müsten pro Kaninchen 8  m² angeboten werden, wenn man wirklich ein Leben wie in der Natur anbieten möchte).  Für Ausstellungsrassen ist diese Form der Haltung absolut unbrauchbar (siehe Verhalten der Kaninchen - Matriachat). Freigehegehalter haben ihre Männchen meistens kastrieren lassen.

 

Hobbyzüchter von gemischtrassigen Tieren unterliegen oft dem Irrglauben, Rassetiere zu halten, da sie einen Abstammungsnachweis mit bunten Farben und lustigen Namen in der Hand haben. Leider ist das ein bedeutungsloser Zettel Papier, der von vielen sehr ehrlich (was Farbe und Mischung angeht) ausgefüllt wird, leider aber auch oft nur eine Zusammenstellung von Fantasieideen ausmacht. Hobbyzüchter, eigentlich sind auch die Rassezüchter Hobbyzüchter, lieben ihr Hobby und ihre Tiere.  Rassezücher züchten mit inbrünstiger Leidenschaft eine Kaninchenrasse (oder zwei) und geben eine Unsumme für Ställe, Zubehör etc aus, sind oft recht gute Handwerker und verbringen ihre Urlaube und Ferien dort, wo es Kaninchen gibt. Sie werden gerne für ganz voll genommen und gesellschaftlich oft ein wenig belächelt. Und trotzdem muss man sagen: Kaninchenzucht ist ein tolles Hobby. wink

 

Kuscheltiervermehrer - Menschen, die irgendwelche Kaninchenrassen, Pseudorassen etc vermehren und sie unter Fantasienamen oder gedankenlos des Geldes wegen an Tierhandlungen oder über das Internet verkaufen (Die Süßen suchen noch ein Plätzchen...wir haben noch 10 Junge...und das alle paar Wochen) Dabei sind die Tiere oft um ein Vielfaches teurer, als ein hochprämiertes Rassekaninchen, einer erhaltenswerten, alten und wie die meisten ihrer Art vom Aussterben bedrohten Rasse. Beispiel: Löwenpekingwidder (Qualzucht) auf Webseite um 80 Euro gesehen (wurde auch verkauft) Standard Rex Kaninchen 97 Punke 50 Euro... no

 

Nach oben